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Donnerstag, 7. Juli 2005, 13:34

GEMA leitet Offensive gegen Provider offiziell ein

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Wie MusikWoche bereits am 1. Juli berichtete, fordert die GEMA unter Androhung rechtlicher Schritte 42 Provider auf, den Zugang zu P2P-Seiten wie Eselfilme, Goldesel oder Saugstube zu sperren. Nun leitet die GEMA die Initiative offiziell ein.

"Allein die fünf illegalen Download-Portale bieten über eine halbe Million nicht lizenzierter Musikwerke an. Diese Dimension der illegalen Angebote im Internet ist für die Komponisten und Textdichter nicht mehr tragbar", erklärt der GEMA-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Reinhold Kreile. Die Sperrung solle zudem verhindern, dass Endkunden der deutschen Zugangsprovider an Urheberrechtsverstößen beteiligt sind und sich somit selbst strafbar machen. Nun sei es an den Unternehmen, zu handeln und damit "zumindest für das Territorium Deutschland zu verhindern, dass weiterhin umfangreiche Urheberrechtsverletzungen begangen werden".

Bei ihrem Vorgehen beruft sich die GEMA auf den Paragraph 97 UrhG i.V.m. Art. 8 Abs. 3 der EU-Informations-Richtlinie 2001/29/EG. Darin heißt es: "Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass die Rechtsinhaber gerichtliche Anordnungen gegen Vermittler beantragen können, deren Dienste von einem Dritten zur Verletzung eines Urheberrechts oder verwandten Schutzrechten genutzt werden." Der Richtlinie zufolge sei der Provider laut GEMA entsprechend Paragraph 8 Abs. 2 Satz 1 des Teledienstgesetzes (TDG) dazu verpflichtet, "nach entsprechender Aufforderung der Rechteinhaber - eine Internetseite zu sperren, sofern dadurch die Verbreitung von Raubkopien verhindert werden kann".

Quelle: musikwoche.de

irina

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Donnerstag, 7. Juli 2005, 19:59

RE: GEMA leitet Offensive gegen Provider offiziell ein

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Original von Kabukichan

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Wie MusikWoche bereits am 1. Juli berichtete, fordert die GEMA unter Androhung rechtlicher Schritte 42 Provider auf, den Zugang zu P2P-Seiten wie Eselfilme, Goldesel oder Saugstube zu sperren. Nun leitet die GEMA die Initiative offiziell ein.

mal ne doofe frage: wie funktioniert das technisch? ist das so einfach? oder kann das doch wieder ganz locker ausgehebelt werden?

und ist das rechtlich tatsächlich möglich, den zugang zu solchen seiten mit berufung auf urheberrechtsverletzungen zu verbieten? die seitenbetreiber bieten ja selbst gar nichts an, sondern linken nur, oder?
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

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Freitag, 8. Juli 2005, 09:21

Ich hab diesbezüglich gar keine Ahnung, aber rein vom Gefühl her würde ich sagen, dass man solche Sperrungen nicht vornehmen darf, da dort nicht ausschliesslich geschütztes Material getauscht wird. Ausserdem würde eine solche Sperrung bedeuten, dass die Nutzung dieser Server grundsätzlich illegal wäre und dagegen werden die Serverbetreiber sicher Einspruch erhebn...