Rauchverbot auf Mallorca
Auf Mallorca und den übrigen Balearen-Inseln wird die Luft für Raucher dünner. Gegner des blauen Dunstes können sich dagegen freuen: Am 10. Juli trat ein Antitabakgesetz in Kraft, das dort das Rauchen in fast allen öffentlichen Räumen verbietet.
Amtsgebäude, Büros, Banken oder Krankenhäuser sind ebenso davon betroffen wie Kneipen, Cafés oder Restaurants. Unter den Vergnügungslokalen sind nur solche ausgenommen, die kein Essen zubereiten oder servieren, also Cocktail-Bars und Discotheken. Bei schweren Verstößen drohen drastische Geldbußen bis zu einer Million Euro.
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Viele Wirte sind jedoch verunsichert. "In den ersten Monaten kann die Umsetzung schwierig werden", meint der zuständige Vertreter des Gastronomieverbandes, Francisco Martínez, vielsagend. In Restaurants und Kneipen heißt die Devise nämlich generell "Prohibido Fumar" (Rauchen verboten). Es sei denn, in dem Lokal wird eine Raucherzone eingerichtet. Die Nichtraucher dürfen sich aber nicht gestört fühlen. "Wie soll ich den Leuten verbieten zu rauchen? Es müsste die Polizei kommen und sie festnehmen", kritisierte der deutsche Wirt Udo Kaley in der "Mallorca Zeitung".
So weit muss es vermutlich nicht kommen. Wer sich beim Essen im Restaurant von dem Qualm eines uneinsichtigen Tischnachbarn gestört fühlt, hat nun das Recht, den Kellner oder den Inhaber einzuschalten. Dieser müsste den Betreffenden bitten, seine Zigarette auszudrücken oder zu gehen. Hilft das nichts, ist in jedem Lokal ein Beschwerdebuch (libro de reclamaciones) vorhanden. Schon allein die Drohung, das Vergehen dort einzutragen, wirkt oftmals Wunder, denn die Bücher werden von den Gesundheitsämtern kontrolliert. "Der Besitzer des Lokals muss dann entscheiden, ob er eine empfindliche Geldbuße in Kauf nimmt oder lieber einen rauchenden Kunden verliert", schrieb eine Lokalzeitung.
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N-TV