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Freitag, 5. August 2005, 10:22

Springer übernimmt ProSiebenSat.1

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Die Axel Springer Verlag AG übernimmt die Mehrheit an der ProSiebenSat.1 Media AG. Dies gaben die Axel Springer AG und die Investorengruppe German Media Partners unter der Führung von Haim Saban heute bekannt. Damit etabliert die Axel Springer AG das Fernsehgeschäft als zweite strategische Säule des Unternehmens. Die Mehrheitsübernahme steht unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher und medienaufsichtsrechtlicher Genehmigungen.

Axel Springer beabsichtigt, seine bestehende Beteiligung an ProSiebenSat.1 von derzeit rund zwölf Prozent auf 100 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien und 25 Prozent der nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien zu erhöhen. Der vereinbarte Kaufpreis beträgt 23,37 Euro je Stammaktie und 14,10 Euro je Vorzugsaktie. Springer wird den ProSiebenSat.1-Aktionären ein Bar-Übernahmeangebot unterbreiten das nach vorläufigen Berechnungen bei 14,10 Euro je Vorzugsaktie liegen wird.

Springer wird nach der Mehrheitsübernahme mit 62,5 Prozent am Grundkapital der ProSiebenSat.1 beteiligt sein. Nach Abschluss der Transaktion wird Saban Vorsitzender des TV-Beirats und Aktionär des fusionierten Medienunternehmens werden. Nach Vollzug der Übernahme sollen der Axel Springer Verlag und das Fernsehunternehmen ProSiebenSat.1 verschmolzen werden. Laut Mitteilung von Springer sei es nicht geplant, "den Sitz oder die Standorte wesentlicher Unternehmensteile der ProSiebenSat.1-Gruppe zu verlegen.

"Es ist die richtige Transaktion zur richtigen Zeit", sagte Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer. Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender von ProSiebenSat.1 ergänzte: "Gemeinsam sind die beiden Unternehmen gut positioniert, um auch im internationalen Vergleich eine starke Wettbewerbsposition einzunehmen und Wachstumsoptionen, insbesondere im Bereich Diversifikation, zu nutzen".

Quelle: Blickpunkt:Film

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Mittwoch, 10. August 2005, 10:51

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Widerstand gegen ProSiebenSat.1-Übernahme wächst

Neben der Holtzbrinck-Gruppe hat jetzt auch die ARD offenbar Bedenken gegen die am vergangenen Freitag beschlossene Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG durch den Axel Springer Verlag angemeldet. Wie ein ARD-Sprecher Presseberichten zufolge erklärte, liege das Hauptproblem im Bereich der Werbevermarktung. In den Printobjekten "Bild" und "Welt" sowie den Fernsehsendern der ProSiebenSat.1-Gruppe könnte Springer den Werbekunden künftig Pakete mit Print-, Fernseh-, Online-, Teletext- und Mobilfunkwerbung anbieten, die anderen Medienunternehmen geradezu unmöglich seien.

Bereits tags zuvor hatte der Geschäftsführer der Holtzbrinck-Gruppe, Michael Grabner, die Befürchtung geäußert, dass durch diesen Zusammenschluss sowohl publizistisch als auch auf den Werbemärkten eine "große Medienmacht" entstehe, weshalb man beim Kartellamt deutlich Stellung gegen das Vorhaben beziehen werde. Behördenleiter Ulf Böge hatte laut "Handelsblatt" auch bereits erklärt, dass es bei der Fusion wegen der marktbeherrschenden Stellung der "Bild" und der Verflechtungen Springers mit dem RTL-Haupteigentümer Bertelsmann Probleme geben könnte.

Von Seiten der Medienwächter wurde die geplante Fusion zwar begrüßt, jedoch teilweise auch Bedenken angemeldet. Während BLM-Präsident Wolf-Dieter Ring das Vorhaben als medienrechtlich unbedenklich einstufte, forderte der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), Wolfgang Thaenert, neben der Überprüfung durch das Kartellamt auch eine Pluralismusprüfung durch die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK).

Quelle: Blickpunkt:Film

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Donnerstag, 11. August 2005, 10:39

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KEK prognostiziert schwierige ProSiebenSat.1/Springer-Prüfung

Die Prüfung der geplanten Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG durch den Axel Springer Verlag ist in den Augen von Dieter Dörr, Vorsitzender der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK), kein einfacher Fall. Dies erklärte Dörr gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und äußerte gleichzeitig Zweifel an dem von Springer angeführten Vergleich mit der Bertelsmann AG, in dem Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner argumentiert hatte, man vollziehe nur nach, was der ebenfalls im Fernseh- und Verlagsgeschäft tätige Konkurrent vorgemacht habe. Nach Dörrs Ansicht sei Bertelsmann jedoch "ganz anders strukturiert als Springer und etwa im Zeitungsgeschäft lange nicht so stark aufgestellt". Laut Pressemitteilung werde sich die KEK daher intensiv mit der Stellung des Springer-Verlags auf medienrelevanten Märkten befassen. Im Zentrum dieser Prüfung werden die Bereiche Print, Hörfunk und Online-Medien, aber auch die "möglichen crossmedialen Wechselbeziehungen zur Fersnehveranstaltung" stehen, so die KEK.

Nachdem die ARD und der Holtzbrinck-Verlag zuvor bereits Widerstand gegen das Übernahmevorhaben angekündigt haben, hat sich auch der DuMont-Schauberg-Verlag Bedenken angemeldet. Nach Ansicht von Konstantin Neven DuMont nutze Springer die "Bild"-Zeitung schon heute dazu, politische Entscheidungen zu beeinflussen. "Es wäre grotesk, wenn das Bundeskartellamt diese Übernahme genehmigen würde", erklärte DuMont gegenüber der FAZ und kündigte gleichzeitig an, beim Kartellamt gegen das Vorhaben vorgehen zu wollen.

Mit keinen größeren kartell- und medienrechtlichen Schwierigkeiten rechnen dagegen die Finanzanalysten. So erklärte beispielsweise BayernLB-Analyst Thomas Grillenberger, er gehe davon aus, "dass das durch geht", da es keine Cross-Media-Gesetze gebe, wonach der Medienmarkt als Einheit betrachtet werde. Mit strengen Auflagen der KEK sei nach Ansicht von Peter-Thilo Hassler von der HypoVereinsbank nicht zu rechnen. "Ich kann nicht sehen, wo die Fusion zwischen Springer und ProSieben zu einer marktbeherrschenden Stellung führt", so Hasler.

Quelle: Blickpunkt:Film