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Donnerstag, 8. September 2005, 12:28

Mit Kopfhörern gegen den großen Bohrer

12 Millionen Deutsche leiden unter Oralphobie: krankhafter Angst vorm Zahnarzt. Immer mehr Zahnärzte bieten ihren Patienten deshalb Hypnose oder Psychotherapie an.

In Albrecht Schmierers Zahnarztpraxis haben schon gestandene Männer aus Angst vor Spritze und Bohrer in der Ecke gekauert und geweint. 30 Jahre lang ging einer seiner Patienten aus lauter Furcht nicht mehr zur Zahnuntersuchung. Dass es so weit nicht kommen muss, will die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose (DGZH) auf einem Kongress in Berlin beweisen. Ein Anti-Angst-Training oder Hypnose sollen gegen Panikattacken in der Praxis helfen. Nach Aussage der Dentisten haben etwa 12 Millionen Menschen in Deutschland - jeder siebte Einwohner - krankhafte Angst vorm Zahnarzt.

Hypnose hilft 90 Prozent der Ängstlichen
Hypnose beim Zahnarzt? Was für Uneingeweihte abenteuerlich oder leicht okkult klingt, ist in Fachpraxen schon Realität. Seit 12 Jahren gibt es die DGZH. Von sieben Enthusiasten um den Stuttgarter Zahnarzt Albrecht Schmierer gegründet, hat der Verband heute rund 3000 Mitglieder. Allein in Berlin haben sich mehr als 30 Zahnärzte auf Angst-Patienten spezialisiert.

Eine Internet-Umfrage unter 300 Zahnärzten habe ergeben, dass 90 Prozent der betroffenen Patienten auf Hypnose ansprächen, sagt Schmierer. Panik vor einer Zahnbehandlung gilt in Fachkreisen sogar als Krankheit: Sie heißt Oralphobie.

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Mit Jahrmarkt-Klischees hat die Hypnose beim Zahnarzt nichts zu tun. Patienten konzentrieren sich im Gespräch mit Zahnärzten, Helferinnen oder via Kopfhörer auf eine schöne Erinnerung, erläutert Schmierer. Das solle sie von Gerüchen und Geräuschen in der Praxis und der bevorstehenden Behandlung ablenken.

Wie beim autogenen Training atmen viele Patienten ruhiger und schließen die Augen. Der Zahnarzt kann dann eine Spritze setzen und mit der Behandlung beginnen. Auch für Kinder gibt es Programme wie das "Zahndschungelmärchen". Die Zusatzausbildung in Hypnose für Zahnärzte oder Helfer dauert rund ein Jahr.

Faule Zähne aus Angst vorm Bohrer
Angst vorm Zahnarzt ist nichts Unnatürliches. Die Mundhöhle zähle zu den hochsensiblen Sinnes- und Wahrnehmungsorganen des Körpers, sagt Peter Macher, Zahnarzt und Psychotherapeut in Achern (Baden-Württemberg). Da lasse niemand gern Fremde ran.

Dauerhafte Angst vorm Zahnarztbesuch habe jedoch andere Ursachen. "Diese Menschen haben Furcht vor Schmerzen und Verletzungen oder sie haben früher traumatische Erfahrungen beim Zahnarzt gemacht", sagt Macher. Er kennt viele Leidensgeschichten, die er auf dem Kongress schildern kann. "Über der Angst vorm Zahnarzt können Ehen auseinander brechen", sagt er.

Eine 75-jährige Patientin Machers war 40 Jahre lang nicht in Behandlung. "Erst schämen sich die Menschen, über ihre Angst zu reden", sagt Macher. "Und dann schämen sie sich, weil sie schlechte Zähne haben." Familie und Freunden fehlt bei faulenden Zähnen und Mundgeruch oft das Verständnis.

Auch Psychotherapie kann helfen
Macher sieht die Angst vorm Zahnarztbesuch auf einer Ebene mit Phänomenen wie Flugangst. "Die war auch lange tabuisiert, bis es schließlich Kurse dagegen gab", sagt er. Er bietet seinen Patienten als Psychotherapeut ein Anti-Angst-Training an. In zwei bis drei Monaten werde die Ursache der Angst ergründet und tiefenpsychologisch behandelt, berichtet er. Danach seien viele Patienten ihre Furcht los. Die Behandlung kostet 500 bis 700 Euro.

Hypnose schlägt nach Angaben Albrecht Schmierers mit 25 bis 250 Euro pro Zahnarztbesuch zu Buche. Krankenkassen übernehmen die Kosten im Allgemeinen nicht.

quelle: stern
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Donnerstag, 8. September 2005, 13:09

tja, der dicke Haken am Ende :( ich gehöre übrigens auch zu diesen 12 Mio.

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Donnerstag, 8. September 2005, 13:21

RE: Mit Kopfhörern gegen den großen Bohrer

Angst vorm Zahnarzt - eigentlich nicht, auch wenn ich seit zwei Jahren auf keinem Behandlungsstuhl mehr gesessen habe.
Aber ich kann's trotzdem nicht ab, wenn er mir auf die Nerven geht - oder nur in die Nähe der Nerven :hilfe: Daher besteh' ich beim Bohren auf's Spritzchen, dann kann er mit mir anstellen, was er will, notfalls auch am Zahn durch die Zimmer schleifen und dabei laut "Bora Bora" singen.
Kopfhörer, Hypnose, Akupunktur, Fesseln oder sonstige Sachen sind bei mir nicht nötig :D

Gruß
Skywise
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Mittwoch.
Skywise: "Ja klar ist der Laden super und so, aber ich mach' da trotzdem einen Bogen drum, denn allein für's Umschauen muß man da schon den großen Geldbeutel dabei haben."
Kollegin: "Ach was, das geht auch ohne. Mit EC-Karte zum Beispiel."

leocat

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Donnerstag, 8. September 2005, 13:32

Ich hab da kein Phobie-Problem - liegt wohl auch daran, dass ich bisher keine ernstlichen Zahnprobleme hatte. Füllungen hab ich grade mal eine. War erst vorletzten Montag - ein bisschen Zahnstein entfernen und das war's mal wieder. Ich hab eher das gegenteilige Problem. Ich fühl mich unwohl, wenn ich über das halbe Jahr seit der letzten Kontrolle drüber bin. Jetzt waren's durch die ganze Hochzeits-Geschichte 8 Monate :spot:
Aber ich kann durchaus verstehen, dass der Zahnarztbesuch vielen Menschen unangenehm ist - ganz besonders wenn der Zustand der eigenen Beisser nicht so toll ist. Wobei die Angst ja wirklich irrational ist. Es ist sehr selten einer auf dem Behandlungsstuhl gestorben oder auch nur ernstlich verletzt worden... (Ich weiß, blöder Spruch für den, den's betrifft).
Was heute wohl auch ganz viel dazu beiträgt, sich vor dem Termin zu drücken, sind wohl auch die zu erwartenden Kosten bei größeren Problemen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »leocat« (8. September 2005, 13:33)


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Sonntag, 18. September 2005, 02:10

Mein Zahnarzt behandelt auf Wunsch auch unter Vollnarkose ... aber da ich eigentlich keine Angst habe, obwohl ich schon so einiges mitgemacht habe auf diesem Stuhl, habe ich das bisher noch nicht in Anspruch genommen! :nö: