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Noch nie hat eine Droge Menschen so entstellt
Von DANIELA MEYER








Theresa Baxter ist 42 Jahre alt. Kaum zu glauben, denn die ehemals attraktive Frau sieht mindestens 20 Jahre älter aus. Tiefe Furchen ziehen sich durch ihr Gesicht. Ihre Augen schauen müde. Dabei liegen zwischen den beiden Fotos nur dreieinhalb Jahre. Schuld an diesem rapiden körperlichen Verfall ist „Crystal Meth“ – eine neue Mode-Droge aus den USA.

Dort sind mittlerweile mehrere Millionen Menschen süchtig, unzählige sind bereits gestorben. Besonders gefährlich ist die Droge, weil sie billig und leicht herzustellen ist. Die Grundsubstanz ist in dem harmlosen amerikanischen Schnupfenmittel „Pseudoephedrin“ enthalten. Im Heimlabor verwandeln die Süchtigen es in ein Pulver. Dieses schnupfen, spritzen, schlucken oder rauchen sie dann.

„Meth“ ist die Abkürzung für „Methylamphetamin“, eine amphetaminhaltige Droge, die euphorisierend wirkt. Sie verringert das Schlafbedürfnis. Das Suchtpotential ist besonders hoch, wenn das Mittel geraucht oder gespritzt wird. Dann gelangt die Droge sehr schnell in den Blutkreislauf.

Baxter: „Ich habe angefangen, Meth zu nehmen, weil ich Depressionen hatte. Es war billiger und wirksamer als andere Drogen. Wenn der Rausch nachlies, habe ich mehr genommen. Ich konnte nicht mehr essen und schlafen, war 14 Tage lang ununterbrochen wach. Dann fielen langsam meine Zähne aus, und ich nahm 18 Kilogramm ab.“

Der US-Bundesstaat Oregon reagierte als erster auf die Ausbreitung der Droge, nachdem mehr junge Leute wegen „Meth“ als wegen Alkohols in Drogenzentren eingeliefert wurden. „Pseudoephedrin“ gibt es dort nur noch auf Rezept und nicht mehr im freien Verkauf.

Für Menschen wie Theresa Baxter kommt dieses Gesetz leider zu spät. Die Droge hat sie nicht nur äußerlich entstellt und ihre Gesundheit zerstört, sondern sie auch zu einer Kriminellen gemacht. Wegen Diebstahl und Drogenbesitz sitzt sie für fünf Monate im Gefängnis. Baxter: „Ich kann mich selber nicht mehr im Spiegel ansehen. Es ist unheimlich, aber als Meth-Abhängige wird man zu einem Zombie.“
Quelle: bild.t-online.de