Steven Soderberghs neuer Film "Bubble" wird zu seinem heutigen US-Start von zahlreichen Kinos boykottiert. Damit wollen Kinobesitzer gegen das revolutionäre Auswertungsmodell des Films demonstrieren, das parallel zum Kinostart eine Auswertung auf DVD und Ausstrahlung auf Pay-per-View vorsieht. In Baltimore, dem 24-größten Markt des Landes, wird "Bubble", der mit geringem Aufwand ausschließlich mit Laien gedreht wurde und bei den Filmfestspeilen von Venedig Weltpremiere gefeiert hatte, überhaupt nicht zu sehen sein, in Seattle lediglich in einem Arthouse-Kino. "Es stellt sich nicht die Frage, ob uns das weh tun wird, sondern, wie weh es tun wird", lässt sich ein nicht weiter genannter Kinobesitzer in der Tageszeitung "Post-Intelligencer" zitieren.
Steven Soderbergh ("Ocean's Twelve ") hatte im vergangenen Mai einen Vertrag mit der unabhängigen Produktionsfirma 2929 Entertainment geschlossen, sechs Filme für die Company herzustellen, die erstmals überhaupt gleichzeitig in Kino, Home Entertainment und Fernsehen ausgewertet werden. 2929-Chef Mark Cuban gehört überdies der Kinoverleih Magnolia Pictures und ist Besitzer der Landmark-Kinokette, die "Bubble" einsetzen wird. Obwohl es sich bei Soderberghs Filmen für 2929 ausschließlich um Lowest-Budget-Produktionen handelt, löste die Ankündigung der Vereinbarung eine erhitzte Diskussion aus und goss Öl in die Debatte um das Schrumpfen der Auswertungsfenster. Fest steht, dass Soderberghs Großproduktionen ("The Good German" ist abgedreht, "Guerilla" über Che Guevara mit Benicio Del Toro wird aktuell gefilmt) weiterhin auf konventionellem Wege vermarktet werden.
"Bubble" startet heute in insgesamt 34 US-Kinos.
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