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Freitag, 31. März 2006, 23:19

Theodor Storm - Bulemanns Haus

Theodor Storm – Bulemanns Haus


Spuknovelle, gelesen von Joachim Kerzel
ca. 45 Minuten
Pangea Productions
1 CD; ISBN 3-937639-01-2; Euro 12,85


Inhalt:
Eine norddeutsche Küstenstadt im ausgehenden 18. Jahrhundert. Der rücksichtslose Herr Bulemann, Sohn eines gerissenen Pretiosenhändlers und Pfandverleihers, zieht nach dem Tode seines Vaters in dessen unheimliches Haus, in dem er alleine mit der alten Wirtschafterin Frau Anken und zwei Katzen lebt. Als ihn seine verhaßte Halbschwester um Hilfe für ihren todkranken Sohn bittet, wirft Herr Bulemann sie raus. Kurz darauf stirbt der Sohn seiner Halbschwester. Doch dann geschieht etwas Seltsames...


Kritik:

Theodor Storm, Meister der Novelle, hat mit „Bulemanns Haus“ wohl eine der ersten – und wenigen – deutschen „Gothic-Novellen“ geschaffen. Was als harmlose Erinnerung an ein scheinbar leer stehendes Haus beginnt, nimmt im Verlaufe der Geschichte sehr leise, dafür aber umso bedrohlicher Gestalt an: der junge Bulemann, um den sich die schrecklichsten Gerüchte ranken (hat er tatsächlich Frau und Kinder als Sklaven verkauft?), bezieht das Haus seines verstorbenen Vaters, in dem er sich immer mehr vor seiner Umwelt zurückzieht. Nur seine alte Haushälterin und zwei Katzen (allesamt vom Vater „geerbt“), bewohnen mit ihm das Haus in der Düsternstraße. Das Leben in dem Haus verändert ihn langsam aber beständig zum Schlechteren, und als er schließlich seiner Halbschwester die dringende Hilfe abschlägt, die zum Tod ihres kranken Sohns führt, scheinen sein Geiz und seine Habgier ihn vollends um den Verstand zu bringen… oder liegt gar ein Fluch auf ihm?

Joachim Kerzel, eine der meistgebuchten Stimmen auf dem deutschen Synchronmarkt, zeigt einmal mehr, was in ihm steckt. Ähnlich dem Timbre eines Wolfgang Kieling trägt er die Novelle hervorragend vor ohne zu dick aufzutragen, so dass die unheilschwangere Atmosphäre fast wie nebenbei entsteht – eine tolle Leistung, die sich so einfach anhört…
Die 45-minüte Lesung ist in 9 Tracks aufgeteilt, was auch Pausen möglich macht. Die Geschichte ist allerdings derart beiläufig-eindringlich erzählt, dass man sie unweigerlich in einem Zug hören möchte.


Fazit:

Theodor Storm einmal anders: Mit Kerzels Vortrag von „Bulemanns Haus“ ist ein deutsches Stück Gothic-Literatur zu hören, das es in sich hat.



Weitere Infos: http://www.pangea-productions.de
»gruenspatz« hat folgende Datei angehängt:
' EINS UND EINS IST ZWEI - VON LONDON BIS SHANGHAI ! '
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www.hoerspatz.de -- Hörspiel- und Hörbuch-Rezensionen

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »gruenspatz« (1. April 2006, 00:08)


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Samstag, 1. April 2006, 10:11

nette rezi, spatz, aber leider zu teuer !!! warum gehen die eigentlich ieimals mit den preisen runter ??? :DD

3

Montag, 13. November 2006, 22:52

Zitat

Original von Thomas
nette rezi, spatz, aber leider zu teuer !!! warum gehen die eigentlich ieimals mit den preisen runter ??? :DD


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